WERNER-SUNKEL-Förderpreis
Die WERNER-SUNKEL-Stiftung wurde 1985 von Frau Marianne Sunkel gegründet; heute beträgt das Stiftungskapital 26.000 €. Dieser Förderpreis ist Mitgliedern der DO-G vorbehalten und steht unter dem Motto "Arbeit im engen Raum auf weite Sicht" und soll vor allem Arbeiten aus dem Bereich Vogelzug, Vogelberingung und Naturschutz unterstützen. Etwa alle zwei Jahre kann ein Betrag von 2.600 € vergeben werden.
Satzung für den Förderpreis der Werner-Sunkel-Stiftung der DO-G
Satzung für den Förderpreis der Werner-Sunkel-Stiftung der DO-G
§ 1
Das 1985 von Frau Marianne Sunkel gespendete Stiftungskapital betrug 50.000 DM und wurde von der Gesellschaft Ende 2001 auf 26.000 € gerundet. Das Kapital wird von der DO-G so angelegt, dass aus seinem Ertrag die Förderung bestritten werden kann.
§ 2
Der Werner-Sunkel-Förderpreis besteht aus einem Geldbetrag bis zu 2.600 €. Die Förderung erfolgt nach Verfügbarkeit der aus dem Stiftungskapital erwirtschafteten Erträge. Nicht vergebene Erträge des abgelaufenen Jahres werden dem Stiftungskapital zugeschlagen. Der Förderbetrag kann der allgemeinen Kaufkraftentwicklung angepasst werden.
§ 3
Die Förderung wird vergeben an Mitglieder der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft.
§ 4
Die Förderung ist gedacht für mittelfristige, möglichst in sich begrenzte Vorhaben aus den Bereichen der Vogelzugforschung und der Vogelberingung mit moderner Fragestellung und möglichst überregionaler Bedeutung. Besonders förderungswürdig sind auch Untersuchungen im Rahmen der Grundlagenforschung für den Natur- und Umweltschutz, sofern sie sich thematisch entsprechend einordnen.
§ 5
Anträge und Förderung werden vom Antragsteller oder von der Antragstellerin selbst oder als Vorschlag an die Forschungskommission gerichtet, deren jeweilige Richtlinien zu beachten sind.
§ 6
Über die Vergabe entscheidet die Forschungskommission nach ihren vom Vorstand beschlossenen Richtlinien. Die Zustimmung des Vorstandes ist erforderlich. Falls und solange eine Forschungskommission nicht besteht, entscheidet an ihrer Stelle eine vom Vorstand einzusetzende Jury aus drei Mitgliedern, die nicht dem Vorstand angehören.
§ 7
Änderungen dieser Satzung bedürfen einer 3/4-Mehrheit im Vorstand, Beirat und Mitgliederversammlung. Die Gremien stimmen getrennt ab. Die Umstellung der DM-Beträge in €-Beträge wurde am 6.10.2001 in Schwyz vorgenommen und ist ab dem 01.01.2002 gültig.
Preisträger 2015: Autoren des "Atlas des Vogelzugs"
Prof. Dr. Franz Bairlein, Dr. Jochen Dierschke, Dr. Volker Dierschke, Dr. Volker Salewski, Olaf Geiter, Dr. Kathrin Hüppop, Dr. Ulrich Köppen und Dr. Wolfgang Fiedler
Überreicht auf der 148. Jahresversammlung der DO-G in Konstanz am 1. Oktober 2015
Das Autorenteam unter der Leitung von Prof. Dr. Franz Bairlein legt mit dem 567 Seiten umfassenden Buch "Atlas des Vogelzugs – Ringfunde deutscher Brut- und Gastvögel" ein monumentales Werk und gleichzeitig einen Meilenstein der deutschen Ornithologie vor. Mit dem Atlas gelang erstmals eine aktuelle, umfassende Analyse von über einer Million Ringfundmeldungen aus über 100 Jahren Beringungsarbeit in Deutschland. Das Buch ist ein Gemeinschaftswerk der drei deutschen Ringfundzentralen Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“, Vogelwarte Radolfzell am Max-Planck-Institut für Ornithologie und Beringungszentrale Hiddensee. Alle Ringfunde werden kartographisch und textlich dargestellt und darauf aufbauend die Zug- und Überwinterungsgebiete der in Deutschland brütenden bzw. in Deutschland als Durchzügler oder Wintergast vorkommenden Vögel analysiert. Der Ringfundatlas wird für Jahrzehnte ein außerordentlich wichtiges Referenzwerk sein, sowohl für ornithologische Fragestellungen als auch für die Naturschutzarbeit. Der Dank geht aber nicht nur an die Autoren dieses Buchs, sondern auch an die zahllosen ehrenamtlichen Mitarbeiter, die mit großem Einsatz seit langer Zeit einen unschätzbaren Beitrag zur Vogelzugforschung leisten.
Dr. Tim Schmoll, Vorsitzender der Jury
Bisherige Preisträger/-innen:
2010 Dr. Bernd Nicolai
2010 Dr. Bernd Nicolai
Den Förderpreis der Werner-Sunkel-Stiftung 2010 erhielt Dr. Bernd Nicolai vom Museum Heineanum in Halberstadt für seine Untersuchungen zur Biologie des Hausrotschwanzes.
Die Werner-Sunkel-Stiftung fördert besonders den Einsatz der Vogelberingung für moderne Fragestellungen und Grundlagenarbeiten. Dies zeichnet auch die Arbeiten des Preisträgers 2010 aus. Herr Dr. Bernd Nicolai hat neben seiner beruflichen Tätigkeit als Leiter des Museum Heineanum in Halberstadt stets umfangreiche feldornithologische Untersuchungen durchgeführt, vor allem zu Biologie und Ökologie des Hausrotschwanzes. Die hierzu seit 1986 erschienenen Arbeiten umfassen ein weit gespanntes Feld der bearbeiteten Themen und weisen ihn als einen der herausragenden Kenner dieser Art aus. Durch Beringung zu klärende Fragen wie Revierbesetzung, brutbiologische und phänologische Themen werden ebenso sorgfältig abgehandelt wie andererseits Morphologie, Nahrung, Gesang, usw. Weitere sichtbare Spuren seines weit gefächerten Engagements sind z.B. 1993 die Herausgabe des „Atlas der Brutvögel Ostdeutschlands“, 1996 die Mitwirkung an „Die Vögel im Naturpark Drömling“ und 2003 an die „Brutvögel von Halberstadt“. Wiederholt hat er Greifvogelerfassungen im nördlichen Harzvorland initiiert, insbesondere des Rotmilans, der hier weltweit seinen Verbreitungsschwerpunkt hat. Die besondere Verantwortung, die daraus vor Ort erwächst, ist ihm stets ein besonderes Anliegen. Hervorzuheben bleiben weiter die von ihm organisierte DO-G Jahresversammlung 2003 in Halberstadt und seine Initiative, seitdem hier regelmäßig alle zwei Jahre eine Ausstellung „MoVo – Moderne Vogelbilder“ durchzuführen. Der dort verliehene „Silberne Uhu“ ist der einzige Preis in Deutschland für Vogelmaler, um den sich seitdem eine ständig steigende Teilnehmerzahl bewirbt.
2007 Ommo und Kathrin Hüppop
2007 Ommo und Kathrin Hüppop
Honorierte Arbeit: Vogelzug Helgoland
2005 Martin Boschert
2005 Martin Boschert
Honorierte Arbeit: Großer Brachvogel am badischen Oberrhein
2003 Egbert Günther & Michael Hellmann
2003 Egbert Günther & Michael Hellmann
Honorierte Arbeit: Baumbrütende Mauersegler
Laudatio: Vogelwarte 42: 274-275.
2002 Martin Flade
2002 Martin Flade
Honorierte Arbeit: Avimonitoring, Naturschutz-Konzepte Seggenrohrsänger, Wachtelkönig
Laudatio: J. Ornithol. 144: 108
2001 Wolfgang Winkel
2001 Wolfgang Winkel
Honorierte Arbeit: Langzeit-Populationsdynamik bei Trauerschnäpper und Meisen
Laudatio: J. Ornithol. 143: 117
1999 Wulf Gatter
1999 Wulf Gatter
Honorierte Arbeit: Vogelzug über dem Binnenland; Randecker Maar
Laudatio: J. Ornithol. 141: 116-117
1998 Herwig Zang
1998 Herwig Zang
Honorierte Arbeit: Populationsdynamik verschiedener Vogelarten im Harz
Laudatio: J. Ornithol. 140: 120
1997 Thomas Grünkorn
1997 Thomas Grünkorn
Honorierte Arbeit: Kolkraben in Schleswig-Holstein
Laudatio: J. Ornithol. 139: 106
1996 Kai Gedeon
1996 Kai Gedeon
Honorierte Arbeit: Eulen-Monitoring
Laudatio: J. Ornithol. 138: 249
1995 Peter Becker
1995 Peter Becker
Honorierte Arbeit: Biologie der Rallen
Laudatio: J. Ornithol. 137: 275
1994 Reinhard Möckel
1994 Reinhard Möckel
Honorierte Arbeit: Höhlenbrütende Singvögel im West-Erzgebirge
Laudatio: J. Ornithol. 136: 237
1993 Jochen Hölzinger
1993 Jochen Hölzinger
Honorierte Arbeit: Avifaunen von Baden-Württemberg und Griechenland
Laudatio: J. Ornithol. 135: 637
1992 OAG Bodensee, stellv Harald Jacoby, Gerhard Knötsch & Siegfried Schuster
1992 OAG Bodensee, stellv Harald Jacoby, Gerhard Knötsch & Siegfried Schuster
Honorierte Arbeit: Avifauna des Bodenseegebietes
Laudatio: J. Ornithol. 134: 462
1991 Hans Jakober & Wolfgang Stauber
1991 Hans Jakober & Wolfgang Stauber
Honorierte Arbeit: Biologie des Neuntöters
Laudatio: J. Ornithol. 133: 231
1990 Erwin Lang
1990 Erwin Lang
Honorierte Arbeit: Brutbiologie der Hohltaube, des Rauhfußkauzes und des Schwarzspechts
Laudatio: J. Ornithol. 132: 118
1989 Frank Neuschulz
1989 Frank Neuschulz
Honorierte Arbeit: Populationsökologie des Neuntöters und der Sperbergrasmücke
Laudatio: J. Ornithol. 132: 348
1988 Karl-Heinz Schmidt
1988 Karl-Heinz Schmidt
Honorierte Arbeit: Biologie der Meisen
Laudatio: J. Ornithol. 130: 144.