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"Sender - Logger - Lokatoren" - Telemetriekurs am MPIO 25.-26.Oktober 2014
"Sender - Logger - Lokatoren" - Telemetriekurs am MPIO 25.-26.Oktober 2014
Am 25. und 26. Oktober 2014 fand am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft unter dem Titel „Sender, Logger, Lokatoren – neue Wege der Beobachtung von Tierwanderungen“ erstmals ein Kurs statt, der die Grundlagen der Telemetrie von Wildtieren vermitteln sollte.
Mit insgesamt 28 Teilnehmern aus Deutschland und Österreich war der Kurs voll ausgebucht. Die Referenten Martin Wikelski, Jesko Partecke, Andrea Flack, Bernd Vorneweg, Andreas Schmidt und Wolfgang Fiedler, alle Mitarbeiter des MPIO in Radolfzell, vermittelten einen Überblick über den Stand der Technik bei GPS-Loggern, Transpondern und Geolokatoren, einige Grundlagen zur Funktion von Sendern und Antennen, Hintergründe zu Koordinatensystemen, Zeitzonen und Kartenprojektionen, einen Überblick über die rechtliche Seite von der Besenderung von Tieren und gaben eine Einleitung in die Datenbank Movebank und in das ab 2016 startende neue Telemetriesystem ICARUS. Zwei Praxisteile beschäftigten sich mit der Radiotelemetrie im Gelände und mit verschiedenen Anbringungsmethoden von Loggern an Vögeln.
Da das Echo der Teilnehmer durchweg positiv war und aus Kapazitätsgründen eine Reihe von Anmeldungen nicht mehr berücksichtig werden konnte, ist es vorgesehen, einen Kurs mit ähnlichem Zuschnitt nochmals anzubieten. Der Zeitpunkt hierfür steht allerdings noch nicht fest.
Wolfgang Fiedler
Weiterbildung Museumsornithologie 1. und 2. November 2013 - Halle/Saale
Weiterbildung Museumsornithologie 1. und 2. November 2013 - Halle/Saale
Museumsornithologie als Querschnittswissenschaft – Kurzbericht zu einer Weiterbildungsveranstaltung der DO-G
von Ulrich Schulz (Eberswalde)
Die Museumsornithologie führte lange Zeit ein Schattendasein, erfährt aber in den letzten Jahren wieder einen gewissen Aufschwung. Oder um Frahnert et al. (2013) zu zitieren: es ist eine Renaissance der Nutzung ornithologischer Sammlungen festzustellen. Deshalb ist es löblich, dass die DO-G dazu Weiterbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen (ZNS) in Halle (Saale) anbietet. Das ZNS ist der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zugeordnet und wird von Dr. Frank Steinheimer geleitet. Er war es auch, der den DO-G Fortbildungskurs „Museumsornithologie“ zusammen mit seinem Kollegen Dipl. Biol. Rüdiger Becker initiiert, entwickelt und angeboten hat.
Beide Biologen betreuten am 1. und 2. November 2013 Studierende und Wissenschaftler, die an der Museumsornithologie interessiert sind und sich diesbezüglich Grundlagenwissen bzw. Fortbildungsmöglichkeiten wünschten. Frank Steinheimer und Rüdiger Becker erfüllten alle Hoffnungen in vorbildlicher Weise und kombinierten Vorlesungen mit praktischen Übungen, die verschiedenste Aspekte der Museumsornithologie zum Thema hatten. Dazu gehörte das Eingehen auf Typenmaterial und auf verschiedene Artkonzepte ebenso wie das praktische Einüben von Untersuchungen und Messungen am Vogelbalg in der Hand. So wurde das exakte Vermessen von Schnabellänge, Tarsuslänge und anderen Messstrecken (mit Anschlaglineal, Messschieber …) geübt und in der Gruppe vergleichend ausgewertet bzw. diskutiert. Die Vermessungsübungen an den Vogelbälgen orientierten sich an den DO-G Empfehlungen von Eck et al. (2011). Durch eingeschobene Powerpointpräsentationen stellten F. Steinheimer und R. Becker ergänzende Bezüge zu funktionell-morphologischen Arbeiten und Studien der geografischen Variation her, ebenso jedoch auch zur Feldornithologie, zum Naturschutz, zur Phylogenese, Systematik und Nomenklatur ausgewählter Vogeltaxa. Anhand von nicht einheimischem Vogelmaterial aus dem Museumsbestand des ZNS wurden Bestimmungsübungen durchgeführt und darauf aufbauend eingeübt, Synonyme mit Werken wie Peters’ et al. (1934–1987) „Check-list of Birds of the World“ bzw. dem „Catalogue of the Birds in the British Museum“ (Sharpe et al. 1874–1899) zu finden oder historische Bezeichnungen der Fundorte mit Gazetteer-Werken zu entschlüsseln. Auch die Präparation von Vögeln wurde erklärt, ebenso wie die vertiefende Recherche von Literatur und die Zuordnung von Gefiederfarben mit dem „Naturalist´s Color Guide“ von Frank M. Smithe (1975).
Insgesamt wurde ein breiter Bogen von moderner Feldornithologie zur Arbeit mit historischen Sammlungsbeständen, zur Archäozoologie und teilweise sogar zur Kunst- und Kulturgeschichte geschlagen. Aufgelockert wurde das intensive Programm durch Führungen in den naturkundlichen Sammlungen, durch eine kleine Turmbesteigung mit herrlichem Rundumblick über die Altstadt und Aulandschaft von Halle und durch üppige Kaffeepausen.
Museumsornithologie ist eine Querschnittswissenschaft. Dies wurde durch die theoretische und praktische Fortbildung in Halle auf wunderbare Weise deutlich. Es bleibt nur zu wünschen, dass diese DO-G Veranstaltung von F. Steinheimer und R. Becker in Zukunft regelmäßig angeboten wird und dass sowohl Wissenschaftler als auch Studierende dieses Angebot zu ihrem eigenen Vorteil lebhaft nutzen werden. Derartige Angebote können helfen, die „scheinbare Kluft zwischen Feld- und Museumsornithologie“ (zitiert aus Eck et al. 2011) weiter zu verringern und der Museumsornithologie zu einem weiteren Aufschwung zu verhelfen. Dafür vielen Dank.
Literatur
Eck, S., Fiebig, J., Fiedler, W., Heynen, I., Nicolai, B., Töpfer, T., van den Elzen, R., Winkler, R. & Woog, F. (2011). Vögel vermessen – measuring birds. DO-G Projektgruppe „Ornithologische Sammlungen“, Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Wilhelmshaven & Christ Media Natur, Minden. 118 Seiten.
Frahnert, S., Päckert, M., Tietze, D.T. & Töpfer, T. (2013). Aktuelle Schwerpunkte sammlungsbezogener Forschung in der Ornithologie. Vogelwarte 51(3): 185–191.
Peters, J.L. et al. (1934–1987). Check-list of Birds of the World. Harvard University Press & Museum of Comparative Zoology, Cambridge, Massachusetts, vols. 1–16.
Sharpe, R.B. et al. (1874–1899). Catalogue of the Birds in the British Museum. Trustees of the British Museum [(Natural History)], London, vols. 1–27.
Smithe, F.D. (1975). Naturalist’s Color Guide. The American Museum of Natural History, New York. 17 Farbtafeln [Text von 1974, xiii, 229 pp.].
Prof. Dr. Ulrich Schulz von der Fachhochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde war einer von 10 Teilnehmern der DO-G Weiterbildungsveranstaltung.
Weiterbildung Museumsornithologie 19.-20. November 2011 am Museum für Naturkunde Berlin
Weiterbildung Museumsornithologie 19.-20. November 2011 am Museum für Naturkunde Berlin
Vom 19.-20. November 2011 fand am Museum für Naturkunde Berlin eine DO-G Weiterbildung zum Thema „Museumsornithologie von Tradition bis Moderne“ statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von Dr. Christiane Quaisser (stellv. Beiratssprecherin DO-G) sowie der Kustodin der ornithologischen Sammlung, Dr. Sylke Frahnert, und dem Team der Vogelsammlung, Jürgen Fiebig und Pascal Eckhoff betreut.
An naturkundlichen Sammlungen haftet der Mythos des Verstaubten, Absurden, längst Vergangenen. Und zum Teil stimmt das sogar. Viele der Objekte sind 200 Jahre und älter, etliche Raritäten und manche auch verstaubt. Doch vor allem sind naturkundliche Sammlungen lebendig und immer in Veränderung. Sie liefern die Basis und oft auch das fehlende Bindeglied zwischen gestern und heute und zwischen unterschiedlichsten biologischen und kulturhistorischen Forschungsgebieten.
Die ornithologische Sammlung des Museum für Naturkunde bildet keine Ausnahme. Durch ihre umfangreichen Bestände und zahllosen Verknüpfungen mit anderen Museen weltweit zählt sie zu den bedeutendsten Vogelsammlungen Europas. Und von Beginn an ist sie auf verschiedenste Art und Weise immer wieder auch eng mit der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft verflochten, sei es über Kustoden wie Jean Cabanis, Anton Reichenow und Erwin Stresemann oder durch Sammlungen bekannter DO-G Persönlichkeiten, z.B. Oskar Heinroth und Ernst Mayr.
Die zweitägige Weiterbildungsveranstaltung ermöglichte Einblicke in den Aufbau und die Arbeitsweisen naturkundlicher Sammlungen am Beispiel der ornithologischen Sammlung des Museums für Naturkunde zu geben. Dazu wurden u.a. die Sammlung, ihre Geschichte und aktuelle Forschungsprojekte und Kooperationen vorgestellt, im hochmodernen Präparatorium anschaulich demonstriert, wie Vogelpräparate entstehen und welche Konservierungsmethoden dabei zur Verfügung stehen, die Ausstellungen besucht (darunter die Sonderausstellung „Federflug - 150 Jahre Urvogel-Fund“).
Die Weiterbildung richtete sich an alle interessierten Ornithologen, egal ob Freilandforscher oder Hobbyhistoriker. Sie beantwortete Fragen wie z.B.: Wie funktioniert eine ornithologische Sammlung? Was bleibt von einem toten Vogel? Wozu benötigen auch Freilandornithologen Sammlungen? Warum ist es wichtig, historische Objekte dauerhaft zu bewahren und zu pflegen? Was steckt hinter wissenschaftlichen Namen? Ist ein Naturkundemuseum nicht nur was für Kinder?! – und vieles mehr…
Ablauf
Samstag, 19. November 2011
10.00 Uhr Treffpunkt Museum Haupteingang
10.15 Uhr Begrüßung, Einführung in die Sammlung, Geschichte und aktuelle Forschung
12.00 Uhr Führung durch die Vogelsammlung
13.00 Uhr Mittagsimbiss
14.00 Uhr Besichtigung der Sonderausstellung „Federflug - 150 Jahre Urvogel-Fund“
15.00 Uhr Geheimnisse der Präparation
Ab 17.30 Uhr Gemeinsames Abendessen, Restaurant in der Umgebung des Museums
Sonntag, 20. November 2011
9.00 Uhr Treffpunkt Museum Haupteingang
9.15 Uhr Die Vogelsammlung im Detail: spannende und einzigartige Vogelpräparate, Fragen und Wünsche
12.00 Uhr Führung durch die Ausstellungen des Museum für Naturkunde
Nachmittag zur freien Verfügung, z.B. weiterer Verbleib im Museum
Weitere Rückblicks-Artikel werden noch ergänzt.
Rückblicke auf Treffen und Workshops unserer Fachgruppen finden Sie außerdem hier.