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Preisträger 2017

Dr. Manuel Schweizer


Der Maria-Koepcke-Preis 2017 für herausragende Studien in Vogelsammlungen geht an Dr. Manuel Schweizer aus Bern (Schweiz). Damit würdigt die DO-G einen Ornithologen, der in umfassendem Sinne nicht nur in der wissenschaftlichen Sammlungsarbeit, sondern ebenso in der Feldornithologie verhaftet ist. Mit bemerkenswerter Zielstrebigkeit hat Dr. Schweizer insbesondere die Verbindung moderner Sammlungsarbeit und molekulargenetischer Analysemethoden vorangetrieben, wovon eine große Zahl hochkarätiger Publikationen zeugt. Sein Interesse für phylogeographische und systematische Fragestellungen, das er unter anderem in vielbeachteten Arbeiten über Papageien dokumentiert hat, zeichnet ihn als Wissenschaftler aus, der verschiedenste inhaltliche Aspekte aktueller Forschungsarbeit zu verbinden vermag.

Dr. Manuel Schweizer ist Kurator für Ornithologie am Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde in Bern und zudem seit kurzem Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Seine jahrelange Tätigkeit in der Schweizerischen Seltenheitenkommission belegt sein Interesse an feldornithologischen Themen. Aus diesem Grund wird Dr. Schweizer vielen auch durch den 2012 erschienenen und von ihm gemeinsam mit Raffael Ayé und Tobias Roth erarbeiteten Feldführer über die Vögel Zentralasiens bekannt sein, der mittlerweile zu einem Standardwerk der Vogelwelt dieser Region avanciert ist.

Seine vielen Koautorschaften in ornithologischen Studien zeugen nicht nur von der Qualität seiner fachlichen und methodischen Fähigkeiten, sondern belegen auch die gute Vernetzung Dr. Schweizers in der internationalen Ornithologie, wobei ihm auch seine Kompetenz in konzeptionellen Fragen der Vogelsystematik zugute kommt. Nicht zuletzt rührt eine Vielzahl interessanter Arbeiten auch über diverse andere Wirbeltier-Gruppen aus seiner Schnittstellen-Funktion im Bereich molekulargenetischer Analysen, die ihn zu einem gefragten Kooperationspartner macht.

Die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft verleiht Herrn Dr. Schweizer den Maria-Koepcke-Preis daher auch in der Hoffnung, dass sammlungsbezogene Aspekte auch künftig eine wichtige Rolle in der Forschungsarbeit des Preisträgers spielen mögen.

Till Töpfer (für die Jury)
Halle (Saale), 30.09.2017