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Preisträger 2013

Dr. Martin Flade


Der Hans-Löhrl-Preis 2013 ging an Dr. Martin Flade für die kritische Einschätzung des Vogelschutzes in Deutschland in seiner Publikation

„Von der Energiewende zum Biodiversitäts-Desaster – zur Lage des Vogelschutzes in Deutschland“ 2012 Vogelwelt 133: 149 – 158.

Mit diesem Beitrag wies Martin Flade mahnend auf das derzeit wohl größte Problem des Vogelschutzes hin und eröffnet damit eine hoffentlich fruchtbare Diskussion. Seine Bilanz der Bestandsentwicklung häufiger Brutvogelarten Deutschlands fiel trotz einiger eindrucksvoller Erfolge beim Schutz von „Flaggschiffarten“ katastrophal aus. In der Folge des unüberlegten und übereilten Ausbaus erneuerbarer Energien aus landwirtschaftlicher Biomasse und Windkraft hätten die Bestände von fast 50% aller Vogelarten deutlich abgenommen. Die Energiewende entpuppe sich deshalb immer mehr als eine der größten Gefahren für die biologische Vielfalt, und von politischer Seite sei versäumt worden, rechtzeitig Belastungsgrenzen für die Natur zu definieren und mögliche Alternativen einzuplanen.
Dass inzwischen langfristige nationale Bestandstrends vorliegen, ist dem vorausschauenden und engagierten Einsatz von Martin Flade und seinen Mitstreitern in den Monitoring-Projekten des DDA sowie einer großen Schar ehrenamtlich tätiger Avifaunisten zu verdanken.

Martin Flade hat schon als Schüler über Brutvogelgemeinschaften gearbeitet. Seit inzwischen über 35 Jahren analysiert er die langfristigen Veränderungen von Vogelgemeinschaften auf regionaler und überregionaler Ebene und hat darüber in mehreren wegweisenden Publikationen berichtet. Innerhalb seines  vielfältigen Tätigkeitsspektrums beschäftigt er sich unter anderem mit praktischem Naturschutz, landschaftsökologischen Themen und wurde zum Pionier des internationalen Schutzes des Seggenrohrsängers.