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Preisträgerin 2017

Dr. Nina Seifert


Dr. Nina Seifert erhält den diesjährigen Hans-Löhrl-Preis für die Publikation Seifert N, Haase M, Van Wilgenburg SL, Voigt CC & Schmitz Ornés A (2016) "Complex migration and breeding strategies in an elusive bird species illuminated by genetic and isotopic markers", J Avian Biol 47: 275-287, in der die Hauptergebnisse ihrer umfassenden Dissertation über die Habitatnutzung und mögliche Konnektivität europäischer und westafrikanischer Populationen der Zwergralle Zaporina pusilla zusammengefasst sind.

Wegen ihres erratischen Auftretens und ihrer versteckten Lebensweise ist diese Ralle ein außerordentlich schwieriges Untersuchungsobjekt. In der innovativen Studie kombinieren Frau Seifert und Mitarbeiter genetische Daten mit Isotopensignaturen von Individuen verschiedener Populationen. Sie fanden, dass Zwergrallen mehrere, flexible Zug- und Brutstrategien besitzen, bei denen sie transkontinentale Bewegungen zwischen Brutgebieten durchführen. So können unter anderem Individuen aus Europa auch in Afrika brüten und umgekehrt.

Die überraschenden Ergebnisse sind ein wichtiger Beitrag zum besseren Verständnis des noch wenig erforschten Phänomens "itinerant breeding", der Fähigkeit einiger Zugvögel nacheinander in weit auseinander liegenden Gebieten des Jahreslebensraumes zu brüten.

Karl Schulze-Hagen, Bernd Leisler, Hans Winkler (Jury)

Überreicht auf der 150. Jahresversammlung der DO-G am 30. September 2017 in Halle (Saale)