Preisträger 2016
Dr. Johannes Kamp
Dr. Johannes Kamp erhält den Hans Löhrl-Preis für seine Untersuchungen von Bestandsänderungen verschiedener eurasischer Vogelarten und seine längerfristigen Bemühungen um den Erhalt der Diversität von Steppenvögeln.
Speziell gewürdigt werden seine beiden Arbeiten
(1) Kamp et al. 2015: Agricultural development and conservation of avian biodiversity on the Eurasian steppes: a comparison of land-sparing and land-sharing approaches, J. Appl. Ecol. 52: 1578-1587 und
(2) Kamp et al. 2015: Global population collapse in a superabundant bird and illegal trapping in China, Conserv. Biol. 29: 1684-1694.
Beide Arbeiten sind beispielhaft und schlagen zwischen Wissenschaft und Naturschutz eine Brücke, wie sie für die Lösung komplexer bzw. großräumiger Naturschutzprobleme immer nötiger wird.
In der ersten Arbeit werden Schutzmaßnahmen für Charakterarten des Steppenbioms (deren ökologische Ansprüche Herr Kamp in früheren Publikationen untersucht hat) unter sich ändernden Bewirtschaftungsverhältnissen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vorgeschlagen. In der zweiten kann das Autorenteam die zunehmende illegale Vogeljagd im Zuge sozioökonomischer Veränderungen in China für den beispiellosen Rückgang der vormals sehr häufigen Weidenammer wahrscheinlich machen. Beide Publikationen lassen außerdem den ganzheitlichen Ansatz des Preisträgers und seine Teamfähigkeit in Großprojekten erkennen.
Dr. Karl Schulze-Hagen, Dr. Bernd Leisler, Prof. Dr. Hans Winkler
Überreicht auf der 149. Jahresversammlung in Stralsund am 29. September 2016
von DO-G Präsident Prof. Dr. Stefan Garthe