Preisträger 2019
Dr. Simon Thorn
Dr. Simon Thorn erhält den Hans-Löhrl-Preis 2019 für seine Forschungen über Auswirkungen natürlicher Störungen mit und ohne nachfolgende forstwirtschaftliche Eingriffe auf Waldvogelgesellschaften, die er in einer Reihe aufeinander aufbauender Studien publiziert hat. Unter diesen ist die globale Übersichtsarbeit
S. Thorn et al. (2018): Impacts of salvage logging on biodiversity: A meta-analysis. J Appl Ecol. 55: 279-289
hervorzuheben, in der das Autorenteam Auswirkungen von Holzeinschlägen in Folge von Naturereignissen wie Windwurf, Feuer oder Borkenkäferausbrüchen auf verschiedene Organismengruppen untersuchte.
Natürliche Störungen mit vermehrtem Anfall von Totholz fördern die Biodiversität. Dogmatisch verordnete Totholzräumung nach derartigen Ereignissen, die selbst vor den Grenzen von Schutzgebieten nicht haltmacht, führt dagegen zur Reduktion der Artenvielfalt und zu Veränderungen der Artenzusammensetzung.
Die Studien von Herrn Thorn erklären die Kettenreaktion der negativen Auswirkungen auf die verschiedenen Komponenten des Ökosystems Wald und bieten naturverträgliche, kostengünstige Alternativen für ein schonendes Management an. Vor dem Hintergrund der klimawandelbedingten Probleme von Wäldern und Holzplantagen sind diese Studien von hoher Aktualität. Dem Preisträger gelang die Verknüpfung von theoretischen Erkenntnissen und naturschutzpraktischen Konsequenzen auf vorbildliche Weise, und er wird dies in seinen global vernetzten Projekten konsequent fortsetzen.
Dr. Karl Schulze-Hagen
Dr. Bernd Leisler
Prof. Dr. Hans Winkler
Überreicht auf der 152. Jahresversammlung der DO-G
durch den Präsidenten der DO-G, Dr. Wolfgang Fiedler
Marburg, den 26. September 2019