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Preisträger 2013

Dr. Gerald Mayr


Mit der Verleihung des Maria-Koepcke-Preises 2013 ehrt die FG „Ornithologische Sammlungen“ einen außerordentlich aktiven Paläo-Ornithologen, der durch die Verknüpfung von Morphologie fossiler und rezenter Vögel wesentliche Erkenntnisse zu deren Stammesgeschichte aufgedeckt hat.

Nach seinem Studium an den Universitäten München und Berlin bearbeite Dr. Gerald Mayr bereits in seiner Dissertation 1997 an der Humboldt-Universität Berlin Vögel aus dem Eozän der Fundstelle Messel. Als Kurator der ornithologischen Sammlung am Forschungsinstitut und Museum Senckenberg in Frankfurt setzte er diese Arbeiten bis heute fort, was in zahlreiche Publikationen mündete. Besonders erwähnenswert ist die Zusammenfassung seiner Ergebnisse in seinem Übersichtswerk über paleogene Vögel, welches 2009 erschienen ist. So entwickelte sich Gerald Mayr zu einem der weltweit führenden Spezialisten der Vögel dieser Epoche. Dabei hat er viele fossile Vogelarten beschrieben, darunter so bekannte Exemplare wie das 10. Skelett des Archaeopteryx sowie einen gigantische Pseudozahnvogel aus dem Miozän Chiles.

Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildeten darüber hinaus Studien zu Stammesgeschichte der Vögel, insbesondere zur Stammesgeschichte der Segler und Schwalme, der Papageien, Kolibris, Flamingos sowie zur evolutiven Herausbildung der Passeriformes. In diesen Studien hat Gerald Mayr morphologische Merkmale fossiler und rezenter Vögel kombiniert und seine Ergebnisse im Licht molekularer Untersuchungen diskutiert. Damit erreichte die stammesgeschichtliche ornithologische Forschung eine selten erreichte methodische Breite, was zu einem enormen Erkenntniszuwachs auf diesem Gebiet in kurzer Zeit führte. Mit der Verleihung des Maria-Koepcke-Preises soll insbesondere diese Zusammenführung von Methoden geehrt werden, die durch ihren wissenschaftlichen Erfolg auch die Bedeutung von Forschung an Museumssammlungen unterstrichen hat.