Preisträgerin 2012
Prof. Dr. Petra Quillfeldt
Den Preis der Horst-Wiehe-Stiftung erhielt Prof. Dr. Petra Quillfeldt von der Universität Gießen in Anerkennung ihrer langjährigen Arbeiten an Seevögeln der Südhemisphäre.
Seit 1995 untersucht Petra Quillfeldt Sturmschwalben, Sturmvögel, Sturmtaucher und Pinguine, daneben aber auch Magellangänse und Scharben in der Antarktis bzw. auf den Falkland-Inseln sowie Sittiche in Argentinien.
Das Hauptaugenmerk ihrer Forschung liegt in der Untersuchung der Ökologie lang lebender Vogelarten und ihrer Reaktion auf Veränderungen in marinen bzw. terrestrischen Ökosystemen. Dabei spielen die aktuellen Klimaänderungen eine besondere Rolle. Ein wichtiger Bereich sind nahrungsökologische Fragestellungen, wozu sie direkte Nahrungsanalysen, Radio-Telemetrie, Datenlogger, stabile Isotopen und Fettsäure-Signaturen kombiniert. Ein weiteres Arbeitsfeld sind die Molekulare Ökologie und die Artbildung bei Seevögeln. Darüber hinaus beschäftigt sich Frau Quillfeldt mit Parasiten sowie mit endokrinologischen und immunologischen Fragen. Ihre verhaltensökologischen Untersuchungen an Seevögel beinhalten insbesondere die Eltern-Küken-Interaktionen und sie schließen die hormonelle Steuerung des Verhaltens ein.
Frau Quillfeldts Arbeiten mit ihren multidisziplinären Ansätzen haben unser Verständnis über die Ökologie insbesondere der Arten der kalten Regionen stark erweitert. Hervorzuheben ist außerdem, dass ihre Arbeiten auch in Management- und Aktionspläne sowie in Ausweisungen von "Important Bird Areas" einflossen.